Living under Drones

Bild: Call of Duty Black Ops2
  • „Living under drones –  Szenarien und Anwendungen zur Zukunft autonomer Flugmaschinen“ was a teaching projects conducted together with Fréderic Eyl of The Green Eyl at Fachhochschule Potsdam, Fakultät Design, in Wintersemester 2013–14.

Abstract: Drohnen sind in unserer Alltagswelt inzwischen allgegenwärtig, als Predator auf dem Kriegsfeld ebenso wie als Quadrocopter im Kinderzimmer. Aus tausenden von Kilometern oder auch nur aus einigen Zentimetern Entfernung lenken Piloten sie zur gezielten Tötung – spielerisch im augmented realtiy gameoder als handfeste Umsetzung einer Sicherheitsdoktrin. Der Fortschritt in der Entwicklung von Bildgebungs-, Flug-, Sensor- und Netzwerktechnologien sowie immer intelligenteren, lernenden Algorithmen macht Drohnen nicht nur für die militärische, sondern auch für die zivile Nutzung interessant. Ferngesteuert oder im autonomen Schwarm schnüffeln sie an Gaspipelines, retten Leben, fliegen spektakuläre Kamerafahrten, überblicken Demonstrationen. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit der Hardware und dem offenen Zugang zu entsprechender Software verbindet sich die Frage, wie wir selbstständige Flugtechnik in Zukunft nutzen wollen. Denn weder sind die Anwendungsfelder von Drohnen durch den aktuellen Entwicklungsstand determiniert, noch ist ihre Nutzung durch Militär oder Industrie vorgegeben. Vielmehr steht die Entwicklung an einem Punkt, an dem uns der Zugriff auf die Schnittstellen und Geräte in die Lage versetzt, auch in der Praxis aktiv in die Gestaltung dieser Technologien zu intervenieren. Entsprechend etabliert sich zurzeit eine Kultur des Experimentierens, deren Spektrum von open-source-hardware über do it yourself communities bis hin zu hacks kommerzieller Anwendungen reicht. Die Fragen, die sich vor diesem Hintergrund stellen, sind:

  • Welche Anwendungsfelder und welche konkreten usecases sind für Drohnen denkbar und wünschenswert?
  • Inwieweit eröffnen sich neue Dimensionen raumbezogener Interaktion, wie verändern sich Verhaltensweisen, wenn sich Waffen, Sensoren oder Kameras frei im Raum bewegen können?
  • Welche neuen Formen der Kontrolle und Kommodifizierung öffentlicher Räume resultieren daraus?

Thematisch ergeben sich vor allem drei zentrale Problemfelder: die Frage nach der Ästhetik der Apparate und ihrer Artefakte, die Frage nach der Funktionsweise der Technologien, auf der sie basieren sowie die Frage nach den damit verbundenen sozialen Praktiken und Kulturtechniken.