Raumlabor: „Eingegangen am …“

Raumlabor hat den Wettbewerb für die Installation im Aussenbereich des Dokumentations- und Bildungszentrum “Repressionen in der SED-Diktatur” gewonnen: „Das Stasi Hauptquartier, Sitz des Stasi-Museum wird mit einem gigantischen Stempel quer über Vorplatz, Vordach und Hauptdach markiert. Die Strategie des Verbergens hat das Verhalten der Stasi, wie auch den Bau der Stasizentrale, städtebaulich und architektonisch, über Jahrzehnten bestimmt. Als Umkehrung dieser Strategie wird der Stempel eine gewaltige Größe erhalten. (…) Die Größe des von uns vorgeschlagenen Schriftzugs macht es möglich zwischen dieser neuen allgegenwärtigen, vertikalen Satellitensicht und der realen Umgebung einen Bezug herzustellen. Eingegangen am…wird in das Luftbild eingebrannt sein, nicht skalierbar, nicht editierbar: Es ist eine subjektives Zeichen in einem scheinbar objektiven Raum.“

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Besucher tatsächlich in der Lage sein werden, das EINGE- zu ergänzen. Im Idealfall stiftet das natürlich dazu an, den Blick von oben auf das Gelände zu richten, aber geht es hier tatsächlich um eine Reduktion der Abstraktion? Geht es darum über die Satellitenansicht einen Bezug zur körpergebunden Erfahrung des Geländes herzustellen? Konzeptuell ist diese Erweiterung des Erfahrungsraums sicherlich eine gute Idee – ich bin aber unsicher ob digitale und analoge Ansicht in der Praxis tatsächlich kovergieren oder getrennte Sphären bleiben. via raumlabor (Bilder: Raumlabor.net)

 

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