Zkm: Maschinensehen – Feldforschung in den Räumen bildgebender Technologien

Ausstellung Maschinensehen im ZKM: Das »Raumschiff Erde« (Buckminster Fuller) ist heute ausgestattet mit einer Unzahl von Sensoren – ob in Form von Satelliten im All oder Sonarmessgeräten in den Ozeanen. Die wenigsten davon sind klassische »Kameraaugen«, wie man sie aus der analogen Fotografie kennt. Dennoch produzieren sie Bilder: Die durch diese Sensoren gewonnenen Massen an Messdaten werden visualisiert, um von Menschen überhaupt interpretiert werden zu können. Derartige Vermessungen und Visualisierungen nehmen eine folgenreiche Rolle in den Kontroll- und Entscheidungsprozessen der Wissenschaft, der Politik, des Militärs, der Wirtschaft, der Medizin und der Polizei ein. Die neuen Praktiken der zwei- und dreidimensionalen Kartographierung produzieren Karten in Form von Pixeln und Voxeln, die frei transformierbar und weltweit abrufbar sind. Sie verändern dabei nicht allein den Umfang der Erkenntnis und Überwachung der Welt, sondern eröffnen einen neuen, weltumspannenden Handlungsraum.

Das Projekt MASCHINENSEHEN basiert auf der Feldforschung eines interdisziplinären Seminars an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) unter der Leitung von Prof. Armin Linke und dem Kurator Anselm Franke. Die Ausstellung dokumentiert durch Videoessays und Fotografien einerseits die Praxis der Bildproduktion: ihre Gerätschaften und Technologien, die Labore, Lager und Büros sowie die Orte, an denen die neuen Verfahren zum Einsatz kommen. Zum anderen zeigt sie eine Auswahl aktueller Untersuchungs-
gegenstände: von Selbstversuchen in Gehirnscannern, der Rekonstruktion von Tatorten durch 3D-Fotografie, der Neuvermessung der Ozeanböden beim Wettrennen um die Rechte an Rohstoffressourcen, der Steuerung moderner Anlagen in der Milchwirtschaft, Messflügen in die Atmosphäre, bis hin zur Auswertung von Satellitenbildern.

Noch bis zum 19.5.2013 im ZKM | Medienmuseum

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