- Auswahl von 35 Zeichnungen von Peirce zum bildnerischen Denken
- in Zusammenarbeit mit Franz Engel, Tullio Viola, John Michael Krois, Horst Bredekamp und der Houghton Library, Harvard University.
- Ausstellungort: 2010–2018, Kolleg-Forschergruppe Bildakt und Verkörperung Humboldt-Universität zu Berlin
- Ausstellungsbeitrag: Franz Engel, Moritz Queisner: Ich denke niemals in Worten. Zeichnungen von Charles S. Peirce, in: Humboldt 6 (2010), S. 3.
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Das Tableau stellt den unmöglichen Versuch dar, anhand von 35 Bil- dern die ganze – sowohl die thematisch-inhaltliche als auch die bild- nerisch-formale – Vielseitigkeit von Peirces ikonischer Überlieferung aufzuzeigen. Dabei soll das Tableau ein dynamisches Werkzeug sein: Die Bilder sind so angebracht, dass die Hängung rearrangierbar ist. Die Betrachter sind somit aufgefordert, selbst neue Anordnungen herzu- stellen. Bei den Bildern handelt es sich um auf Forex-Platten gedruckte Reproduktionen der Microfilm-Ausgabe der Houghton Library, Har- vard University, Mass. 1964.
I do not think I ever reflect in words: I employ visual diagrams, firstly, because this way of thinking is my natural language of self-communion, and secondly, because I am convinced that it is the best system for the purpose. (Peirce, Studies in Meaning, 1909, Ms. 619)
Der Nachlass von Charles Sanders Peirce umfasst ca. 100.000 Manuskriptseiten. Die darin zu findende Fülle an ikonischen Formen, die über rein textliche Notationen hinausgehen – von der beiläufig hin- geworfenen Randzeichnung, über präzise graphische Überlegungen bis hin zur fein ausgearbeiteten Darstellung naturwissenschaftlicher Probleme – ist bislang noch nicht erfasst worden. Die großen Editi- onsprojekte (Collected Papers, Writings, New Elements of Mathematics) verweigern sich zwar nicht grundsätzlich einer Einbeziehung dieses bildnerischen Œuvres. Dennoch vermitteln sie keinen kohärenten Ein- druck von der Arbeit eines Mannes, der von sich selbst behauptete, niemals in Worten, sondern stets in bildlichen Formen zu denken.