Social Media and Contemporary Activism

There are definetly more books about the culture of the new protest movements  and the politics of dissent than I am able to read. Tweets and the Streets by Paolo Gerbaudo is another one worth considering: „From the Arab Spring to the ‚indignados‘ protests in Spain and the Occupy movement, Paolo Gerbaudo examines the relationship between the rise of social media and the emergence of new forms of protest. Gerbaudo argues that activists‘ use of Twitter and Facebook does not fit with the image of a ‚cyberspace‘ detached from physical reality. Instead, social media is used as part of a project of re-appropriation of public space, which involves the assembling of different groups around ‚occupied‘ places such as Cairo’s Tahrir Square or New York’s Zuccotti Park.“ Gerbaudo is a lecturer in Digital Culture and Society at King’s College in London. (Image: Screenshot of the book cover – Pluto Press)

Social Media in Development Communication

The Centre for Communication and Glocal Change „Ørecomm“ has published the anthology Social Media in Development Communication (pdf, 3 MB), edited by Ricky Storm Braskov. you can download the E-Book PDF on their site. Ørecomm is an inter-university consortium between Malmö University (MAH) in Sweden and Roskilde University (RUC) in Denmark. The volume „brings together voices from key institutions and experts central in the established world of development cooperation, invited to share their experiences in using social media. (…) The much discussed role of social media in recent social mobilisations has sparked a historical attention to communication for social change in the spheres of media and communication scholars.“ The book is an outcome of the Ørecomm Festival 2011. (Image: Screenshot of the book cover)

Konferenz: Digital Backyards

Am Samstag findet der öffentliche Teil von Digital Backyards statt. Die von berlinergazette.de organisierte Konferenz fragt nach europäischen Alternativen zu Google und Facebook: „Are there any alternatives to an increasingly centralized internet landscape as cultivated by Google and Facebook? It is hard to imagine, but there are. The resources for such alternatives lie dormant in Europe’s diversity itself: tinker garages, corporate hotbeds, grassroots hubs, institutional labs, hacker bedrooms, editorial outposts etc. In those digital backyards innovators have been silently pursuing their work. Now they come together from all over Europe to explore synergies and common interests.“ Das Programm für den Tag gibt zwar wenig mehr Preis als die Vortragstitel, die Besetzung ist aber recht vielversprechend. See you there.

Mass Peer Activism

Ein Prozess, der sich in der institutionalisierten Wissenschaft bisher kaum und nur sehr langsam entwickelt, scheint langsam an Fahrt aufzunehmen, Peer-to-peer production ist schliesslich auch in Konzept, dass dem Konzept der meisten wissenschaftlichem Publikationen leider noch immer grundsätzlich widerspricht. Das Journal of Peer Production wird das ändern: Peer definieren die Herausgeber dabei im Editorial der ersten Ausgabe „as a mode of commons-based and oriented production where participation is voluntary and predicated on the self-selection of tasks. Notable examples are the collaborative development of Free Software projects and of the Wikipedia online encyclopedia“ Die aktuelle zweite Ausgabe widemt sich dem Thema „Mass Peer Activism„. (Bild: Screenshot Website of the Journal)

Bildkontroverse Maschinensehen

Am Donnertag, den 25. Oktober richtet das DFG-Graduiertenkolleg 1539 Sichtbarkeit und Sichtbarmachung die dritte Bildkontroverse aus. Diesmal diskutieren wir mit Peter Geimer (Freie Universität Berlin) und Frank Hartmann (Universität Weimar) über Maschinensehen. Den Ausgangspunkt für die Veranstaltung bildet die Annahme, dass Sehmodelle und –strategien vor dem Hintergrund einer sich fortsetzenden Technisierung visueller Praktiken zunehmend unter dem Einfluss und der Kontrolle von optischen Instrumenten und Apparaten gedacht werden müssen. Diese Intervention in das Wahrnehmungs- und Repräsentationssystem steht für Formen von Sichtbarkeit und Sichtbarmachung, die sich kaum als Teil einer natürlichen Erfahrung oder direkten Anschauung erfassen lässt, aber auch nicht genuin dem Bereich des Bildlichen oder der Visualisierung zuzuordnen ist: Der Blick durch die „Maschine“ scheint weder lediglich auf ein Bild zu fallen, noch auf das, was hinter ihm liegt.

Wir möchten deshalb danach fragen, wie sich eine Wahrnehmung beschreiben lässt, die immer weniger der visio eines Betrachters gehorcht, sondern zunehmend in Apparate verlagert wird. Um die Veranstaltung dabei um eine Kontroverse herum zu gestalten, könnten zwei Perspektiven die Leitfragen und den Rahmen für eine gemeinsame Debatte bieten:

A. Müssen wir optische Medien als aktive kulturelle Agenten in den Blick nehmen und ihnen damit eine Präsenz und einen Eigensinn zusprechen? Muss in der Folge wohlmöglich sogar der stabile subjektzentrierte Repräsentationsraum der klassischen Wahrnehmungsästhetik zugunsten einer Vorstellung von Imagination und Einbildung aufgegeben werden, die nicht mehr Teil einer natürlichen Wahrnehmung oder direkten Anschauung ist?  Verbindet sich mit dieser medialen Intervention in die Ordnungen des Sichtbaren gar eine Relativierung anthropologisch-körperlicher Grenzen des Sehens, mit der visuelle Wahrnehmung als mediale Erfahrung maschinenabhängig wird?

B. Oder bleibt der Mensch das Subjekt aller Medien und müssen wir Technologien dementsprechend weiterhin vom Körper her denken, wie es bereits Freuds und McLuhans Prothesen- und Extension-Theorien vorschlugen? Sollte dementsprechend das Nachdenken über Analogien von Körper und Technik von den Sinnen ausgehen? Wäre dann die Funktionsbestimmung und die mediale Disposition optischer Apparate vom menschlichen Auge nicht abzukoppeln? Ist Technik anthropolgisch wohlmöglich gar nicht belangbar, etwa weil ihr keine Urheberschaft nachgewiesen werden kann?

Timetable

10.30 – 14.30 Uhr Interner Workshop (Potsdam)

18.45 – 20.15 Uhr Öffentliche Diskussion (Berlin) im Diaphanes Verlag, Dresdener Str. 118, 10999 Berlin

Digitale Solidarität

Über den Widerspruch zwischen den im Zuge der digitalen Vernetzung entstandenen Momenten der sozialen Interaktion und der sich verschärfenden Logik der privaten Aneignung hat Felix Stalder am 15. September einen hervorragenden Vortrag auf der „Netz für Alle“ Konferenz der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und der Rosa-Luxemburg-Stiftung gehalten. Sehr lesenswert und hörenswert über einen letztlich erneut entflammenden Kampf  zwischen den Produktions- und den Eigentumsformen. Allerdings ist mit den Commons, so Stalder, eine weitere institutionelle Form entstanden, die neben Markt und Staat eine die Produktion und soziale Koordination in großem Umfang zu organisieren in der Lage ist.

Holovideospektrokopie

Welche Konsequenzen die zunehmende Etablierung holographischer Aufzeichnungstechnologien für die Gesellschaft hat, fragt Stefan Schulz in „Ich sehe was, was du auch siehst“ auf FAZ.de: „Werden bald Ärzte Brillen tragen und einen herbeiholographierten Patienten behandeln? Werden Lehrer, Eltern und Richter sehen können, ob sie im Gespräch angelogen werden, weil sie die Vitalfunktionen ihres Gegenübers live angezeigt bekommen? Wird die eigene Drohne demnächst zur Standardausrüstung des demonstrierenden Wutbürgers gehören?“ Während die Technologien der Sichtbarmachung selbst zunehmend unsichtbar werden und zugleich das Spektrum des Sichtbaren immer weiter ausdehnen, verschiebt sich das Verhältnis von Sehfähigkeit und Aufzeichungskapazität weiter zugunsten der Apparat. Aber: Sehen wir deshalb anders?

reSource 002: Out of Place, Out of Time | Networks out of Hands?

Am 24.8. von 16:30 bis 18:30 findet im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien das panel Networks out of Hands? statt. Die Veranstaltung ist Teil von  reSource 002: Out of Place, Out of Time, das als Rahmenprogramm der Transmediale über die Modalitäten künstlerischer Produktion im Kontext digitaler Kultur und network economy reflektiert. Aus der Ankündigung: „Since the 1990s networked electronic communication has risen to become an indispensable fact and resource of all social and political spheres. Alongside the spread of the Internet, we witnessed a dual and paradoxical sense of the post-medial condition: we saw the empowerment generated by easy access to ‚crowd communication‘ alongside a simultaneous realisation of a loss of autonomy and integrity in regard to ‚our‘ communication systems.

Where ‚the Net‘ was once envisaged as universal infrastructure for democratic emancipation by emancipatory visionaries and early contestants of net-culture, a new disillusionment has arisen in the light of proprietary platforms, inter-state governance and sophisticated surveillance technologies put in place by private-state-conglomerates. Some declared ‚We lost the War‘ some time ago, while others – like telecomix or ZaMir – extended infrastructural help for networked communication in moments of criticality to social actors on the move. In the light of this, we want to (re-)assess questions and initiatives of providing reSources (infrastructural complements, hacks, supplements or alternatives to ‚The Net‘ ) in view of social movements recently seen – or still to come.“

With: Christopher Kullenberg/Stephan Urbach from Telecomix (se/de); Rena Tangens from FoeBuD (de) [request]; Lonneke van der Velden/Daniel Reusche via Unlike Us (nl/de); Alejo Duque from labSurlabl (co/ch). Moderated by Oliver Lerone Schultz (de) Mariannenplatz 2, 10997 Berlin, U-Bahn Kottbusser Tor