Mict Reinventing the public sphere in Libya

MICT hat eine neue Online-Publikation über die Transformation der lybischen Medienlandschaft herausgegeben. Dort kommen vor allem auch junge libysche Journalisten, Blogger und Medienmachenr zu Wort. Ein guter Ein- und Überblick zur Mediensituation in Libyen. Aus der Einleitung von Anja Wollenberg: „Almost all of the new Libyan media makers work for the cause without money. They see themselves as political activists, revolutionary fighters on broadcasting and publishing’s front lines. And this kind of attitude is necessary to Libya’s national evolution – it is, and will continue to be, needed. However, the powerful political ambitions of those involved in making the media are in sharp contrast to the usual, daily function of local media – that is simply, to provide information. This core function has been somewhat sidelined for the time being. And it is in this area that local media will need to expand its objectives.“ Die Texte sind komplett online abrufbar unter: www.reinventinglibya.org aber auch als Hardcopy bestellbar. Media in Cooperation and Transition (MICT) arbeitet im Bereich Medienstrukturen- und berichterstattung in Krisenregionen bzw. Konfliktsituationen im Mittleren Osten und in Nord-Afrika. (Bild: Screenshot von www.reinventinglibya.org)

Bmz Medienpreis Entwicklungspolitik

Nächste Woche, am 26. April, findet der BMZ Medienpreis Entwicklungspolitik im Spindler & Klatt statt. Aus dem Ankündigungstext: „Entwicklungs- und Schwellenländer scheinen oft weit entfernt – dabei betrifft uns das Geschehen in diesen Ländern zunehmend. Der Medienpreis Entwicklungspolitik würdigt journalistische Beiträge der Kategorien Print, TV, Hörfunk und Online, die durch außergewöhnliche Qualität das öffentliche Bewusstsein für Entwicklungspolitik schärfen.“ Fördert das BMZ eigentlich auch Medienprojekte jenseits von Journalismus bzw. Berichterstattung oder sind das dann keine „Medien“-Projekte? Ich muss mal einen Blogpost schreiben über das Verhältnis von MEZ und Medienbegriff…

Das Programm:

18.30 Uhr Begrüßung durch Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz, Laudatio von Christoph Schwennicke, Cicero
19.00 Uhr Vorstellung der Preisträger, Preisverleihung der Preise durch Bundesminister Dirk Niebel
19.30 Uhr Impulsvortrag der Parlamentarischen Staatssekretärin Gudrun Kopp

Podiumsdiskussion zum Thema:

„Globalreporter. Berichten über Entwicklung in einer zusammenwachsenden Welt.“
Es diskutieren: Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; Theo Koll, Leiter Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen, ZDF; Christoph Plate, Mitglied der Chefredaktion Schwäbische Zeitung; Robert Skuppin, Programmchef Radio Eins/RBB

Inhalt der Podiumsdiskussion:
Globale Zusammenhänge werden für Deutschland immer wichtiger. Um diese Zusammenhänge zu vermitteln, ist eine differenzierte Medienberichterstattung notwendig – eine Herausforderung vor dem Hintergrund sich rasch verändernder Mediennutzungsgewohnheiten. Spiegeln sich die zunehmenden Verflechtungen Deutschlands mit der Welt in einer steigenden Berichterstattung über globale Themen wider? Was bedeutet eine sich verändernde Mediennutzung für entwicklungspolitische Berichterstattung – in etablierten wie in digitalen Medien?
Moderation: Mirjam Gehrke, Deutsche Welle

(Bild: Screenshot Einladung zur Preisverleihung Medienpreis Entwicklungspolitik 2012)

Die Digitale Gesellschaft

Markus Beckedahl, dessen Blog ich seit Jahren lese, hat gemeinsam mit Falk Lüke ein Buch geschrieben (ja auf Papier): „Die digitale Gesellschaft: Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage“ (dtv) soll eine Einführung in die Konfliktfelder der Netzpolitik geben. Aus dem Ankündigungstext: „Viele politische Aktivitäten, die das Internet betreffen, sind sinnlos, weil sie auf mangelnde Sachkenntnis zurückgehen oder technisch und juristisch mangelhaft durchdacht sind. Das gilt für jederzeit umgehbare Internetsperren gegen Kinderpornografie wie für Forderungen, die Anonymität im Netz aufzuheben. Nicht nur die chinesischen Dissidenten haben Pseudonyme, schon Tucholsky und Brandt hatten sie, und mit gutem Grund.

Die digitale Vernetzung ist innerhalb kurzer Zeit zu einem zentralen Bestandteil unseres Lebens (und nicht nur unseres, wie man z. B. an der arabischen Revolution sieht) geworden. Auf der anderen Seite ist überhaupt noch nicht geklärt, welche rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Grundlagen im Spannungsfeld zwischen freiem Datenfluss und klaren Regelungen für die Zukunfttragfähig sind. Es gibt neue Verteilungskonflikte – und die Machtfrage stellt sich in dieser Welt ebenso wie in der analogen.“ (Bild: Ausschnitt des Covers von „Die digitale Gesellschaft“ von Markus Beckedahl & Falk Lüke)

Digital Media in the Arab World One Year After the Revolutions

Das Center for International Media Assistance (CIMA) hat eine Studie von Jeffrey Ghannam veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen der jüngeren Verbreitung und Etablierung digitaler Medien und der Transformation der politischen Kultur in der arabischen Welt analysiert. Aus dem Ankündigungstext: „the year following the start of the Arab revolutions–in Tunisia, Egypt, Libya and violent uprisings in Syria, Yemen, and Bahrain–was followed by continued repression and threats to the exercise of free expression online and offline. But the year also saw great strides in the numbers of Arabs across the region turning to social media platforms and the ascendancy of online engagement. This report describes and analyzes the enabling of tens of millions of individuals–as well as established news outlets–to attract wide global followings with Facebook and Twitter updates and YouTube videos about rapidly changing events. The widely diverse and pluralistic online communities in the Arab world are creating and sharing content, casting into question the future of the many state-owned or self-censored media that provide less in the way of engagement that Arab audiences have come to expect.“ (Quelle CIMA)

Towards a Digital Peirce Archive

Conference „Mind in Motion and the Body of the Sign – Peirce’s Semiotical Pragmatism“. Humboldt University Berlin, Mar 17, 2012

The talk presents the archival and technical concept to provide a large sample of the papers of the American philosopher Charles S. PeircePeirce online. The idea for an online Peirce Archive intends to put the potentialities of shared expertise and information to the service of Peirce studies. The project particularly seeks to foster the debate on the relevance of non-textual material to historical-philosophical studies, and more generally, on the theoretical significance of visual thinking (bildnerisches Denken).

Vorlesungsreihe Perspektiven der Bildforschung

Perspektiven der Bildforschung ist eine Berlin-Potsdamer Vortragsreihe, die ich gemeinsam mit Jörg Trempler und Elke Werner im Sommersemester 2012 konzipiere. Jeweils mittwochs kommen dabei vor einem interdisziplinären Publikum im Hamburger Bahnhof der Staatlichen Museen zu Berlin herausragende Vertreter der Bildforschung zu Wort. Ziel der Reihe ist es, Berlin und Potsdam als Standort für die Bildforschung zu zeigen sowie einen Anlaß und einen Ort für gemeinsame Debatten und Austausch zu bieten. In Berlin und Potsdam hat sich eine große Zahl von Forschungsprojekten etabliert, die sich explizit und auch disziplinenübergreifend der Erforschung von Bildern widmen. Zusammengenommen ergeben sie ein Spektrum von Perspektiven, welche von den Künsten bis zu den Wissenschaften, von der Ästhetik bis zur Epistemologie, von Kulturtechniken und Symbolisierungsformen bis zu technischen Bildgebungsverfahren und Sichtbarmachungsstrategien reichen. Diese hohe Verdichtung soll zum Anlass genommen werden, sowohl aktuelle Forschungen und Positionen einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren als auch die einzelnen Projekte und Perspektiven in der Region in ein gemeinsames Gespräch zu bringen.  Im Sommersemester 2012 laden deshalb die Kolleg-Forschergruppen Bildakt und Verkörperung und BildEvidenz, die Forschungsgruppe Das Technische Bild sowie die Graduiertenkollegs Sichtbarkeit und Sichtbarmachung, Schriftbildlichkeit und Das Wissen der Künste zu einer Vortragsreihe in den Hamburger Bahnhof ein, die eine Plattform für gemeinsame Debatten bieten soll. Besonderer Dank gilt den Staatlichen Museen zu Berlin für die großzügige Unterstützung und die Möglichkeit, die Veranstaltung im “Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart“, an einem Ort der Bilder, auszurichten. Programmposter Perspektiven der Bildforschung, 2012 (Download)

Data Journalism Awards

Das Global Editors Network verleiht erstmals die Data Journalism Awards (in Zusammenarbeit mit dem European Journalism Centre und finanziert von Google). Die Preise werden in drei Kategiruen vergeben: Data-driven investigative journalism: using data to uncover facts, Data visualisation & storytelling, Data-driven applications (mobile or web): serving data to your public. Deadline ist der 10. April 2012. Mehr dazu auf der Website hier. (Grafik: via Data Journalism Awards)

Maschinendenken, Denkmaschinen

Ich bin gerade auf der Suche nach eine begrifflichen Ausdifferenzierung davon, was als „optischer Apparat“ verstanden werden kann. Peter Bextes und Werner Künzels „Maschinendenken / Denkmaschinen“ (1996) führt mich momentan in die Richtung einer Verortung des Apparats als Seh- bzw. Blickmaschine. Sie schreiben dort in der Einleitung: „Die Geschichte der Sinne und die Geschichte der Maschinen gehören zusammen, wie am Entwurf von Körperautomaten drastisch abzulesen. So sehen wir die MenschMaschinen, wie sie seit Descartes tradiert sind und höchst bezeichnende Entwicklungsbrüche durchlaufen haben. Diese Momente des Umbruchs sind es, die uns hier wie auf allen Ebenen interessieren. Wo etwas von A nach B übertragen wird, übersetzt und also überschrieben, da sind die Schaltstellen eines Diskurses, dem wir zu folgen suchen.“ In der Folge bin ich auf die Maschine-Definition von Heinz von Foerster gestoßen, die sich für meine Thematik als nützlich erweist: „Eine Maschine ist eine Anordnung von Regeln und Gesetzen, durch die gewisse Tatbestände in andere transformiert werden.“ Diese Definition kommt interessanterweise ohne Geräte oder Apparate aus, die Maschine besteht hier „lediglich“ aus einer Anordnung, deren Materialität nicht konkreter gefasst werden muss.

Buch: Kriegsmaschinen

In der Print-Reihe von Telepolis ist gerade ein neuer Band mit dem Titel „Kriegsmaschinen“ erschienen. Aus dem Ankündigungtext: „Die Zeit der Roboterkriege hat begonnen. Bei den Kämpfen in Afghanistan und im Irak haben sich Roboter für die westlichen Streitkräfte längst als unentbehrlich erwiesen. Sie untersuchen Sprengfallen, überwachen verdächtige Personen und greifen sie aus der Luft mit Raketen an. Bislang werden Militärroboter noch durch Menschen ferngesteuert. Doch schon in 20 Jahren könnten die ersten von ihnen autonom über den Einsatz tödlicher Waffen entscheiden. Damit würde sich eine Entwicklung vollenden, die ihren Ausgangspunkt im Ersten Weltkrieg genommen hat: Die Kriegsmaschinen hätten sich vollständig vom Menschen emanzipiert.“ Besonders gespannt bin ich auf Stephen Grahams „Sehende Kampfzonen Urbane Kriegsführung und US-Militärtechnologie“ und „Wer ist der Mensch? Überlegungen zu einer vergleichenden Theorie der Agenten“ von Rafael Capurro. (Bild: Ausschnitt Buchcover von Kriegsmaschinen, Heise Verlag)

Machine Vision. Über das Verhältnis von Transparenz und Opazität

Kolleg-Forschergruppe Bildakt und Verkörperung, Humboldt Universität zu Berlin, Jan 23, 2012

Der Vortrag verfolgt ich das Anliegen, maßgebliche Brüche und Differenzen unterschiedlicher Sehmodelle und -strategien herauszuarbeiten und diese in Bezug auf ihren Status von Bildlichkeit zu untersuchen. Die Frage ist dabei weniger, ob „Sehen“ als einen an den menschlichen Sinnen gemessenen Begriff an die Apparate abgetreten wird, sondern wie eine Wahrnehmung gefasst werden kann, die immer weniger der visio eines Betrachters gehorcht, sondern zunehmend in Apparate verlagert wird.