Zwei interessante Veranstaltungsankündigungen im Rahmen der Transformationen von Demokratie und Transparenz durch digitale Medien: In der Heinrich Böll Stiftung diskutieren Daniel Domscheit-Berg (OpenLeaks.org), Constanze Kurz (CCC) und Konstantin von Notz (MdB, Die Grünen) über „Whistleblowing, WikiLeaks und die neue Transparenz“ und im WZB spricht John Keane (Sidney University) über „Democracy in the Age of Google, Wikileaks and Facebook“.
» Heinrich Böll Stiftung: Dienstag, 8. Febr. 2011, 20.00 – 22.30 Uhr, Stream via boell.de/mediathek
Aus der Ankündigung: „Durch die Digitalisierung ist die Veröffentlichung geheimer Informationen einfacher geworden: während in den 70ern noch nächtelang Dokumente abfotografiert oder fotokopiert werden mussten, reicht heute ein USB-Stick, um tausende von Dokumenten zu vervielfältigen. Whistleblowing-Plattformen ermöglichen dann die anonyme Verbreitung dieser Informationen. Welche Auswirkungen hat die neue Transparenz auf die Gesellschaft? Wie muss eine ideale Whistleblowing-Plattform aussehen, die nicht die Fehler von WikiLeaks wiederholt? Wie verändert sich der investigative Journalismus durch diese Plattformen? Wie kann zur Förderung öffentlicher Transparenz eine sinnvolle Zusammenarbeit der politischen, gesellschaftlichen und medialen Akteure aussehen?“ Vor allem diese letzte Frage nach den Kooperationen „zur Förderungen öffentlicher Transparenz“ scheint, Wikileaks sei Dank, offenbar auch die Debatte über den Zugang zu öffentlichen Daten zu beflügeln. Denn damit ist nicht nur das Verhältnis von Geheimnis und Öffentlichkeit angesprochen, sondern auch das Problem, inwiefern Teile des als öffentlich deklarierten aufgrund von fehlender Transparenz überhaupt als öffentlich gelten dürfen. Kontroverses dazu ist bei dieser Panelbesetzung allerdings wohl nicht zu erwarten.
» Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung: Mittwoch, 19. Januar 2011, 17-19 Uhr
Aus der Ankündigung: „We live in a revolutionary age of communicative abundance with many media innovations. In the field of politics, hopeful talk of digital democracy, web 2.0, cybercitizens and e-government is flourishing. Too little attention has been paid, though, to the troubling counter-trends, the decadent media developments that encourage concentrations of cunning power without limit, so weakening the spirit and substance of democracy. (…) Echo chambers, rumour storms, Berlusconi-style mass media populism, flat earth news, cyber-attacks, online gated communities, publicity bombs and organised lying and media silence in the face of unaccountable power are trends that also bode ill for democracy.“